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Persönliche Lese- tipps

Unsere Magazin Redaktion empfiehlt:

Palm Beach, Finland von Tuomainen, Antti

Palm Beach, Finland

Diese Buch erinnert an "Miami Vice" und "Baywatch", nur: es spielt in Finnland. Ein Investor benennt einen Strandabschnitt in Palm Beach um, und in der Folge wird gesurft, gemordet und geschmunzelt. Antti Tuomainen ist für mich DIE Krimi-Neuentdeckung der letzten Jahre. Nach seinem grandiosen Buch „Die letzten Meter bis zum Friedhof“ und seinem fulminanten Auftritt beim Krimifest Tirol 2018, setzt er mit seinem neuen Roman noch eins drauf.

Absurde Komik, Spannung, schräge Figuren - ein richtig cooler Finne ist das!

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Die einzige Geschichte von Julian Barnes

Die einzige Geschichte

Ein alter Mann blickt zurück auf sein Verhältnis, das er mit 19 mit einer verheirateten, um vieles älteren Frau hatte. Es beginnt am Tennisplatz einer piefigen Kleinstadt im Nachkriegsengland und könnte Stoff für launig-frivoles Fabulieren sein. Nicht für Julian Barnes, der hier keine pikante Affäre, sondern eine Jahre andauernde und tragisch verlaufende Love Story diskret, aber mit unsentimentaler analytischer Präzision entrollt und die Frage nach dem Verhältnis von Leiden und Leidenschaft stellt.

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Die guten Tage von Marko Dinic

Die guten Tage

Vor zehn Jahren hat der Icherzähler Belgrad fluchtartig verlassen, nun kehrt er zum Begräbnis der Großmutter zurück und stellt sich den Dämonen der Vergangenheit: den Erinnerungen an die Bombardierung Belgrads, den nationalistischen Indoktrinationen in Schule und Elternhaus, der ewigen Spirale von Hass und Gewalt und der bohrenden Frage: Wie konnte es sein, dass unsere Eltern das zugelassen und mitgetragen haben? Marko Dinic? setzt einer vom Zerfall Jugoslawiens traumatisierten Generation ein sprachmächtiges Denkmal.

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jana, vermacht von Anja Utler

jana, vermacht

Wenn das Wort plötzlich körperlich erfahrbar wird, vermacht uns Anja Utler gerade neue Laute, zerstückelt sie Sprache in Musik, vers-splittert sie das Gedicht in Basallaute, in Basalgefühle. Es ist vielleicht eine Vertonung, eine Verschriftlichung der Nachkriegsgeneration mit all ihren Brüchen, Lücken und Ungereimtheiten.

Da werden dann Konsonanten und Vokale zu den Molekülen des Gefühls. Gerade die beigefügte CD offenbart den zweigestückelten Monolog, das atemlose Panoptikum, das Klangmosaik.

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Wer hat meinen Vater umgebracht von Édouard Louis

Wer hat meinen Vater umgebracht

Édouard Louis ist Mitte 20 – und Frankreichs neuer Großdenker. Seine Methode nennt er „konfrontativ“. In „Wer hat meinen Vater umgebracht“ macht er keine Gefangenen. Der Text ist eine Abrechnung mit dem Frankreich der Gegenwart. Und der Vater eine Übermetapher: Ein einstiger Polterer, ein Prügler, ein insgeheim sentimentaler Täter und das abgewrackte Opfer optimierungssüchtiger Zeiten.

Das Buch ist aber auch die Geschichte einer Annäherung. Zorn war selten rührender. Und Rührung selten aufschlussreicher.

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GIER - Wie weit würdest du gehen? von Marc Elsberg

Gier

Seit Blackout steht Marc Elsberg für perfekten Mix aus Thrill, Wissenschaft & Gesellschaftspolitik, Gier ist eine Neuauflage dieser Bestseller-Kombi. Jan wird in Berlin Zeuge eines Mordes, das Opfer ist Nobelpreisträger Thompson, der sich auf dem Weg zu einer wichtigen Rede befindet. Denn die Welt steht am wirtschaftlichen Abgrund, Thompson hätte die Lösung, ein revolutionäres neues Wirtschaftskonzept, im Gepäck.

Nicht im Sinne von Hedgefonds, Heuschrecken & Co, die eine mörderische Jagd auf Jan beginnen.

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Fähre nach Manhattan von Armin Thurnher

Fähre nach Manhatten

Das neue Buch von Armin Thurnher ist autobiografisch und fiktional zugleich. Der Roman „Fähre nach Manhattan“ reflektiert die reale Reise des Autors in die USA kurz vor dem symbolträchtigen 68er Jahr, aber Thurnher besteht darauf, dass der Protagonist, der im Präsens erzählt, kein Alter Ego sei.

Wir wollen das gerne glauben, auch weil ein Buch vorliegt, das witzig, klug und liebevoll den kurzen Studienaufenthalt in den USA schildert. Ein Buch, das bei der Lektüre Spaß macht, eines, das man am Ende ungern weglegt.

Uneingeschränkte Leseempfehlung!

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Frau im Dunkeln von Elena Ferrante

Frau im Dunkeln

Leda beobachtet am Strand ihres süditalienischen Urlaubsorts eine neapoletanische Großfamilie, besonders die junge Nina und ihre Tochter Elena. Die eigene Vergangenheit drängt sich heftig in ihre Erinnerung, und sie begeht eine Tat, die ihr selbst unerklärlich ist. Der Roman ist ein elegantes Meisterwerk schonungsloser und kristallscharfer Offenlegung der Schönheit und Grausamkeit in den Beziehungen zwischen Müttern und Töchtern.

Spannung bis zum letzten Satz bekommt man als Draufgabe dazu.

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Rechtswalzer von Franzobel

Rechtswalzer

Österreich 2024, türkis-blau ist Vergangenheit, LIMES verpasst dem Land ein orbanitäres Antlitz. Bobo Malte Dinger stolpert über eine Fahrscheinkontrolle in 25 Jahre Häfn, Kommissar Groschen über eine innerlich verbrühte Leiche in korrupte Machenschaften. Georgische Kriminelle, hysterische Buschenschaftlerinnen, Neonazis und Anarchisten treffen sich schließlich zum Finale infernale am Opernball.

Stilsicher, sprachgewandt, wort- und lautverdrehend setzt Anzfrobel eine neue Muftdarke in die kottaneske Limikrandschaft.

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Identität Wie der Verlust der Würde unsere Demokratie gefährdet von Fukuyama, Francis

Identität. Wie der Verlust der Würde unsere Demokratie gefährdet

Dieses Buch, so bekennt der Autor gleich zu Beginn, gäbe es nicht, wäre Donald Trump nicht zum Präsidenten gewählt worden. Für einen gestandenen Liberalen wie Francis Fukuyama wohl ein Alptraum. Dennoch ist es keine Abrechnung des US-Politologen, sondern eine unaufgeregte Analyse, die bei der Erklärung gegenwärtiger Phänomene bis in die Antike und Frühe Neuzeit zurückgeht, ohne akademischen Ballast aufzutürmen – eine überaus anregende und fundierte Kritik rechter wie linker Identitätspolitik.

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